Bauernhaus im Vollbrand
Brandeinsatz > WohngebäudeFeuer
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eingesetzte Kräfte
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Einsatzbericht
Ein altes Bauernhaus stand am frühen Morgen im Vollbrand. Am Vormittag wurde eine Person, vermutlich der Hofbesitzer in einem Auto sitzend tot auf der Diele des Hauses gefunden
© Thomas Glauer, stellv. Pressewart Flecken Steyerberg
© Thomas Glauer, stellv. Pressewart Flecken Steyerberg
© Thomas Glauer, stellv. Pressewart Flecken Steyerberg
© Thomas Glauer, stellv. Pressewart Flecken Steyerberg
Zu einem brennenden alten Bauerhaus wurden am Freitagmorgen um 06.40 Uhr die Feuerwehren Voigtei, Deblinghausen, Düdinghausen, Sarninghausen, Steyerberg, Bruchhagen sowie Wellie für die Einsatzleitung Ort nach Voigtei gerufen. Als die ersten Kräfte fünf Minuten nach der Alarmierung eintrafen, stand das Gebäude bereits im Vollbrand. Der Bewohner wurde vermisst. Aufgrund des Bewuchses mit Bäumen und Sträuchern, zum Teil, bis an das Gebäude bestand die Gefahr des Übergreifens auf die Vegetation sowie durch starken Funkenflug auf ein benachbartes Wohnhaus in ca. 50m Entfernung. Als erste Maßnahme bauten die Kräfte eine Riegelstellung zu diesem auf und versuchten ein Übergreifen auf Bäume und Sträucher zu verhindern. Probleme gab es bei der Wasserversorgung, es stand nur ein Unterflurhydrant zur Verfügung. Die Einsatzkräfte legten eine Schlauchleitung über fast 500 Meter vom Fluss Siede in mühevoller Handarbeit über einen gepflügten Acker, eine weitere Leitung wurde wenig später mit dem Gerätewagen-Logistik entlang der Straße verlegt. Am Brandort setzten die Kräfte sechs C und zwei B- Rohre zur Brandbekämpfung und zum Schutz der Umgebung ein. Die alarmierte Drehleiter aus Liebenau konnte aufgrund der engen Zufahrt und des Bewuchses nicht eingesetzt werden, die Besatzung unterstützte beim Aufbau der Wasserversorgung und rückte dann wieder ab. Wegen der Rauchentwicklung wurde eine Rundfunkdurchsage veranlasst. Vom Rettungsdienst waren zunächst Rettungswagen aus Steyerberg und Sulingen sowie ein Notarzt aus Stolzenau zur Einsatzstelle entsandt worden. Später wurden diese von einem Rettungswagen mit ehrenamtlich besetzten Personal und einer Notärztin der Johanniter-Unfallhilfe aus Landesbergen abgelöst. Als das Feuer gegen 09:30 Uhr unter Kontrolle war, fanden die Einsatzkräfte eine verkohlte Leiche auf dem Fahrersitz eines in der Diele abgestellten PKW. Ob es sich hierbei um den vermissten Bewohner, einen als sehr menschenscheu beschrieben Kunstmaler, handelte konnte zunächst nicht festgestellt werden. Die Leiche wurde später unter zur Hilfenahme eines Radladers eines Feuerwehrmannes und Landwirtes aus Voigtei geborgen. Die Brandermittler der Polizei und die Kriminalpolizei haben Ermittlungen zur Brandursache und Identität der Leiche ausgenommen.
Für Kopfschütteln sorgte das Verhalten einiger Auto- und LKW-Fahrer an diesem Morgen. Der Fahrer eines Kiestransporters zeigte den Einsatzkräften eindeutige Handbewegungen, als diese die an der Hauptstraße verlegte Schlauchleitung mit Leitkegeln absicherten. Ein anderer Autofahrer beschwerte sich über die gesperrte Gemeindestraße, als er sich offensichtlich die Einsatzstelle anschauen wollte. Auch die Fahrweise anderer ließ trotz aufgestellter Warnzeichen zu wünschen übrig.
Positiv war dagegen auch zahlreiches entgegenkommen für die Kräfte vor Ort: Die ExxonMobil stellte sofort und kostenlos nach telefonischer Anfrage warme und kalte Getränke zur Verfügung, die Besitzer einer Gaststätte in der Nähe öffneten sofort ihre Toiletten und stellten Tische zur Verfügung. Die Ortsbürgermeisterin organisierte mit weiteren Mitbürgern eine Erbsensuppe zur Mittagszeit.
Gegen 15.30Uhr rückten die letzten Einsatzkräfte vorerst ab. Die Ortfeuerwehr Voigtei musste um 21:21 Uhr am Freitag nochmals für 2,5 Stunden zu Nachlöscharbeiten ausrücken, tiefsitzende Glutnester im Stroh der alten Lehmbebauung waren wieder aufgeflammt. Hierbei setzte die Feuerwehr Schaummittel als Netzmittel dem Wasser bei, um ein durchdringen durch das Stroh zu ermöglichen. Am Samstagmorgen wurden die Kräfte aus Voigtei nochmals für 1,5 Stunden tätig.Eingesetzt waren 72 Kräfte der Feuerwehr mit 16 Fahrzeugen, 8 Kräfte des Rettungsdienstes mit 5 Fahrzeugen und 10 Kräfte der Polizei.
Text: Thomas Glauer, Pressewart Flecken Steyerberg